Viele Mädchen wissen gar nicht, wie gut ihre Chancen in den Industrieunternehmen sind, wenn sie zuvor eine Lehre in den industriellen Metall- und Elektroberufen machen.
Um dies zu ändern, bietet das Berufsbildungszentrum (bbz) der IHK Siegen mehrere Aktivitäten an, um Mädchen stärker für eine Tätigkeit in der Industrie zu begeistern. Die Ausschreibung war für bis zu 15 Mädchen gedacht, die freiwillig an einem Workshop mit dem Titel “Mädchen Schweißen“ teilnehmen wollten. Frau Eßer nahm eine Woche mit 11 Schülerinnen ihres Diff Kurses der Jgst. 9 unserer Schule an diesem hochinteressanten Lehrgang teil.
Der erste Tag unserer "kreativen Woche" wurde mit einer Einweisung der projektleitenden Künstlerin und einem Mitarbeiter des bbz gestartet. Uns wurde grob erklärt, was der Plan und Ziel der Woche sein sollte und die für uns zu Verfügung stehende Werkstatt, "unser Arbeitsplatz", wurde uns gezeigt. Schließlich durften wir mit unserer ersten Aufgabe beginnen, die darin bestand, eine Blatt-Schale aus Messing herzustellen. Den Rest des Tages verbrachten wir also mit feilen, schneiden, hämmern, formen und schrauben. Am Ende unseres ersten Arbeitstages waren wir alle naßgeschwitzt (aufgrund der zu dieser Zeit herrschenden Temperaturen), total erschöpft, aber mächtig stolz auf unsere fertigen Werke.
Am zweiten Tag, trafen wir uns auf dem Schrottplatz der Firma Petri & Schaub in Buschhütten. Für diesen Tag stand das Materialien suchen, für unsere angehenden Metall Skulpturen, auf dem Plan. Nachdem uns Frau Petri, die Geschäftsführerin des Unternehmens, bei einer kleinen Führung über ihren Platz, einen ersten Eindruck über den Schrottverschaffte, durften wir mit dem Sammeln beginnen. Da wir alle noch relativ ideenlos waren, irrten wir zunächst etwas hilflos herum, hatten jedoch am Ende sehr brauchbare Dinge zusammengetragen. Darunter befanden sich z.B. alte Dosen, Mülltonnen, Spiralen und Stangen und andere seltsame Metallteile. Als unsere Materialien nach dem Einladen, dem Transport und schließlich dem Ausladen in der Werkstatt angekommen waren, begannen wir unsere gesammelten Metallteile solange zu kombinieren, bis jeder eine Idee hatte, die umzusetzen war.
An Tag 3 ging es dann richtig los. Alle waren hoch motiviert. Wir schraubten und nieteten einzelne kleinere Teile zusammen und ließen größere von einem Mitarbeiter schweißen. Am Ende des Tages sah man schon gute Fortschritte.
Der vierte Tag brachte die ersten fertigen Kunstwerke. Neue wurden begonnen, dazu auch eine Gemeinschaftsarbeit - "ein feuerspuckender Drache", als Dankeschön für den Schrotthandel Petri & Schaub, für das kostenlose Bereitstellen der Materialien. Auch die letzten Projektmitglieder näherten sich langsam dem Ende der Fertigstellung ihrer Skulpturen.
Den letzten Tag verbrachten wir damit, das Gemeinschaftswerk und die Arbeiten an den Skulpturen abzuschließen und aus dünnen Drähten Drahtzeichnungen herzustellen. Zuletzt wurden Fotos von uns und den entstanden Kunstwerken gemacht und wir erhielten unsere Zertifikate.
Alles in allem können wir sagen, dass sich die Woche gelohnt hat, und wir viel über Metall und seine Verarbeitung gelernt haben. Es hat trotz der hohen Temperaturen und der etwas gewöhnungsbedürftigen Arbeits- und Sicherheitskleider Megaspaß gemacht unsere Ideen umzusetzen und wir sind sehr zufrieden mit dem Entstandenen.
Text: Lara König & Johanna Bothur Fotos: Gabi Eßer